Wie sie auf den Studiengang Smart Engineering gekommen ist und ob man sich dabei als Frau besonders durchsetzen muss – das hat uns Viola Königsberger, Smart Engineering-Studentin im 2. Semester in einem Interview verraten.
Warum haben Sie dieses Studium gewählt?
Ich bin ursprünglich gelernte Gärtnerin und habe 10 Jahre in diesem Bereich gearbeitet. Ich musste dann aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf wechseln und habe dann im WIFI St. Pölten als Umschulungs-maßnahme, finanziert durch das AMS, Mechatronikerin gelernt. Also genauer: Mechatronik und Automatisierungstechnik. Diese Lehrinhalte fand ich so spannend, dass ich in diesem Bereich weiterführend noch etwas machen wollte. Dabei bin ich dann eben auf dieses Studium gestoßen und habe gemerkt, dass das genau das ist, was ich lernen will.
Muss man sich als Frau in diesem doch sehr „männerlastigen“ Studium besonders durchsetzen? Auch in Bezug auf die Mitstudierenden?
Nein, das habe ich nie als schwierig empfunden, das liegt vielleicht an meiner Persönlichkeit. Ich bin eher ein „Kumpeltyp“ und nachdem ich eben als Gärtnerin damals auch schon in einem Beruf in einer Männerdomäne gearbeitet habe, war es für mich auch kein Umstieg beim Wechsel in die Technik. Für mich war das eigentlich nie ein Problem, ich bin auch in meiner vorherigen Arbeit nie konfrontiert gewesen mit irgendeiner Art von Sexismus – maximal, dass vielleicht mal jemand sagt „Lass das die Männer machen, das ist ja eine schwere Arbeit“. Aber das ist eher die Ausnahme, mit Gleichaltrigen hatte ich das nie.
Was gefällt Ihnen besonders gut am Studium?
Dass es eine gute Mischung ist – es ist nicht nur eine Sache, die man vertiefend lernt, sondern es gibt so viele Bereiche. Wir haben im ersten Semester zum Beispiel Maschinenbau, Elektrotechnik oder auch Grundlagen des Programmierens – also lauter unterschiedliche Sachen. Zu lernen, wie man das alles miteinander verbindet und das dann eben direkt in der Arbeit einsetzt, das finde ich am spannendsten.
Würden Sie anderen Frauen empfehlen, dieses Studium zu machen?
Ja, weil mir taugt das voll, aber es muss einem natürlich auch liegen. Also, was sicher eine große Hürde für einige ist, ist Mathematik. Es kommt da natürlich auch auf die Vorbildung an, bei uns sind einige vorher in einer HTL gewesen, die tun sich damit leichter beziehungsweise wird das dann teilweise auch angerechnet und die sparen sich die Lehrveranstaltung.
Ich habe eben nach meiner Lehre die Berufsreifeprüfung gemacht, da wird das alles eher überflogen, also das ist dann schon ein ganz anderes Niveau, aber ja, Mathematik ist sozusagen ein Übel, das ich für dieses Studium in Kauf nehme, sicher nicht mein Lieblingsfach, aber es ist halt einfach die Grundlage für so viele technische Sachen.
Haben Sie noch Tipps für Frauen, die sich für diesen Studiengang interessieren?
Es geht auch ohne technische Vorausbildung, das sieht man bei zwei aus unserem Studiengang, die keine Grundkenntnisse hatten, sich aber voll reinhängen. Ansonsten einfach auf die Füße stellen, sich nicht verstecken und denken, als Frau kann man sowas nicht – sondern einfach machen.